Der VW T-Cross startete seine Karriere als erstes Mini-SUV von Volkswagen. Basis ist der VW Polo. ADAC Test mit Messwerten, technischen Daten, Bildern und Preisen. Plus: Infos zum ersten Facelift 2023.
Mit 4,11 Metern Länge liegt der VW T-Cross zwischen Polo und Golf
Es gibt nur noch Benziner von 95 bis 150 PS
Die Preise starten bei 23.250 Euro und reichen bis 34.850 Euro
VW T-Cross? Da hatte man sich gerade an denVW T-Rocgewöhnt, der unterhalb desVW Tiguanangesiedelt ist, und dann kam 2018 noch ein SUV von Volkswagen auf den Markt. Der T-Cross ist noch mal eine Nummer kleiner undim Prinzip einVW Poloim Kleid eines Abenteurers.
Zwar ist der T-Crossnur sechs Zentimeter längerals ein Polo, aber rund 13 Zentimeter höher. Beim jüngsten Facelift (siehe unten) hat der T-Cross sogar noch einmal um 2,7 Zentimeter zugelegt. Dadurch wirkt er wesentlich stämmiger als sein technischer Bruder, was bei der Konkurrenz im Grunde ähnlich ist. EinRenault Capturist schließlich nichts anderes als ein abgewandelterCliound einFord Pumaein in die Höhe geschossener (und mittlerweile eingestellter)Fiesta.
VW T-Cross mit variablem Innenraum
Für einen VW kommt der T-Cross zumindest optisch schon recht mutig daher:Acht teils recht auffällige Außenfarben, ein selbstbewusster Grill im Stil der größeren SUVs und ein durchgehendes Leuchtenband am Heck zeigen, dass hier kein Mauerblümchen um die Gunst der Käufer buhlt. Auch mit inneren Werten will der Wolfsburger überzeugen. Schon beim Einsteigen ist nichts von Kleinwagenflair zu spüren: ImInnenraumgeht es für die Fahrzeugklasse erstaunlich luftig zu. Der Fahrersitz lässt sich sogar für bis zu zwei Meter große Fahrer zurückschieben.
Und auch in Reihe zwei können selbst große Mitfahrer bis 1,90 Meter Körpergröße gut sitzen – vorausgesetzt, die um14 Zentimeter verschiebbare Rückbankist ganz nach hinten gefahren. Die ist lobenswerterweise bei allen Versionen serienmäßig an Bord und ermöglicht entweder mehr Beinraum für die Mitfahrer oder einen größeren Kofferraum.
Dessen Fassungsvermögen variiert dadurch laut VW von385 bis 455 Liter, und wer die serienmäßig asymmetrisch geteilte Rücksitzlehne umlegt, soll sogar bis zu 1281 Liter transportieren können. Die ADAC Messungen, bei denen nicht alle Hohlräume und doppelte Böden mitgerechnet werden, fällt etwas nüchterner, aber für diese Fahrzeuggröße immer noch ordentlich aus: 310 bis 1140 Liter sind mehr als brauchbar. Ab der zweiten Ausstattungsstufe "Life" kann auch der Beifahrersitz wie bei einem kleinen Van nach vorn geklappt werden.
Die Kunststoffe wirken etwas billig
Eigenartig und sogar nicht VW-like: Ist die Rückbank nach vorn geschoben, klafft eine Lücke zwischen Bank und Kofferraum, sodass man nicht nur bis zur Reserveradmulde durchgucken kann – kleinere Gegenstände können hier sogar hineinfallen.Die Ladekante liegt 72 Zentimeter über der Straße und damit insgesamtgünstig. Auch innen stört die kleine Stufe von zwei Zentimetern beim Be- und Entladen kaum – wenn der Kofferraumboden in der oberen Position ist. In der unteren Position wächst die Stufe innen auf knapp 17 Zentimeter an.
Typisch VW sind aber die gute Sitzposition und die schnell durchschaubare Bedienlogik, auch der Touchscreen erschließt sich rasch. Das Digitaldisplay statt konventioneller Rundinstrumentehinter dem Lenkrad kostete bisher 440 Euro Aufpreis. Das sieht modern aus, und die Darstellung lässt sich auch je nach Gusto verändern.
Elementarer ist da schon einesimple Klimaanlage, die VW anfangs erst ab der zweiten Ausstattungsstufe spendierte, die inzwischen aber ebenfalls zum Serienumfang gehört. Eine kabellose Smartphone-Anbindung via Android Auto oder Apple Carplay kostete zuletzt 225 Euro extra.
Kritik müssen sich diebilligen Kunststoffeim Innenraum gefallen lassen. Ein wenig zu viel Hartplastik am Armaturenträger und an den Seitenverkleidungen – das hinterlässt keinen hochwertigen Eindruck. Und dass VW wie beim Polo sämtliche Haltegriffe am Dachhimmel weggespart hat, bringt die Wolfsburger gerade bei der älteren Kundschaft in Erklärungsnot.
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Ältere dürften allerdings den sehr bequemen Einstieg schätzen und die gute Übersicht nach vorn – hier macht sich die im Vergleich zum Polozehn Zentimeter höhere Sitzpositionbemerkbar. Ein Vorteil im Vergleich zum KonzernbruderSeat Arona, der merklich niedriger gebaut ist. Nach hinten schränkt – ebenfalls VW-typisch – die breite C-Säule die Sicht ein.
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Motoren: Benziner mit 95 bis 150 PS
Beim Fahrenwirkt der T-Cross überraschend erwachsen. Er federt gut, aber nicht ganz so komfortabel wie andere VW-Modelle. Die Lenkung arbeitet direkt und macht den Mini-SUV recht handlich. Allzu laut geht es selbst bei flotter Fahrt nicht zu, und nach ein paar Stunden Fahrt fragt man sich unwillkürlich, wozu es eigentlich den etwas größeren T-Roc überhaupt braucht. So viel kann er nicht besser als sein kleiner Bruder.
DieAuswahl an Motoren istziemlich überschaubar. Es stehen ein 1,0-Liter-Dreizylinder mit wahlweise 95 oder 110 PS zur Verfügung und ein 1,5-Liter-Benziner mit vier Zylindern, 150 PS und serienmäßigem Doppelkupplungsgetriebe. Dieselmotoren hat VW schon im Herbst 2020 aus dem Programm genommen.
Schon die beidenDreizylinder-Benzinerpassen ganz gut zum T-Cross. Auch die getestete 95-PS-Version, für die sich die meisten Käufer entscheiden. Der Turbobenziner hat mit dem T-Cross zwar etwas zu kämpfen, zieht bis Autobahn-Richtgeschwindigkeit aber passabel durch. Für die meisten dürfte dieser Motor allemal ausreichen, es sei denn, man ist sehr häufig auf langen Autobahnetappen unterwegs.
Testverbrauch: 6,0 l/100 km
Dann zahlt sich der größere Motor mit 110 PS aus, und der Aufpreis ist gut investiert, auch weil er mit sechs statt fünf Gängen kommt, die Anschlüsse beim Schalten besser passen und auf Wunsch auch das DSG-Automatikgetriebe zu haben ist. Beiden Motoren gemein ist das typische Dreizylinder-Surren bei höheren Drehzahlen und der nicht gänzlich vibrationsfreie Lauf.Verbrauch: rund sechs Liter Supernach WLTP-Norm undexakt 6,0 Liter im ADAC Ecotest.
Gut: Auch die Schadstoffwerte liegen beim T-Cross 1.0 durchweg im grünen Bereich, auch bei den ADAC Messungen auf der Straße. Unter dem Strich bekommt der T-Cross zusammen mit den CO₂-Werten gutevier von fünf Sternen im ADAC Ecotest.
Ford Puma: Die Konkurrenz
Der Ford Puma soll als Kleinwagen-SUV auf Fiesta-Basis dem Renault Captur undVW T-Cross Paroli bieten. Das könnte gelingen.
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Facelift: T-Cross-Basis kostet jetzt 23.250 Euro
Zu Preisen ab 23.250 Euro ist seit Oktober 2023 der leicht geliftete VW T-Cross konfigurier- und bestellbar. In der Basis verfügt das Mini-SUV weiter über den 70 kW/95 PS starken 1,0-Liter-Dreizylinderbenziner, zu Ausstattung zählen erstmals LED-Licht, Digital-co*ckpit und Einparkhilfe vorne wie hinten. Darüber hinaus stehen wie gehabt eine weitere Variante des Dreizylinders mit 85 kW/115 PS und der 1,5-Liter-Vierzylinder mit 110 kW/150 PS sowie drei weitere Ausstattungslinien zur Wahl. Gegenüber dem Vor-Facelift-Modell haben die Grundpreise moderat um einige hundert Euro zugelegt.
Äußerlich erkennt man den überarbeiteten, nun 4,14 Meter langen (plus 2,7 Zentimeter) T-Cross unter anderem an geänderten Stoßfängern und neuer Lichtgrafik. Das Infotainment-Display ist nun freistehend, in den Topversionen ist es zehn Zoll groß, in den Basisvarianten acht Zoll. Die um 20 auf 75 Kilogramm erhöhte Stützlast erleichtert nun den Transport von E-Bikes mittels Träger auf der Anhängerkupplung.
Auch nach der Überarbeitung hat es ein T-Cross nicht ganz so leicht wie ein Golf – dieKonkurrenzist schließlich groß. Nicht nur die aus eigenem Haus in Form desSeat Arona(etwas kleiner als der T-Cross) oder des Škoda Kamiq(einen Hauch größer als der T-Cross).Renault Captur,Peugeot 2008,Kia Stonic,Opel Crossland undFord Pumasind ernstzunehmende Alternativen.
VW hat selbst ebenfalls mit dem Taigo nachgelegt und bietet ein weiteres SUV im Kleinwagensegment an.
Hier können Sie den ausführlichen Testbericht zum VW T-Cross 1.0 TSI als PDF herunterladen
PDF, 777 KB
VW T-Cross: Technische Daten, Preis
Technische Daten | VW T-Cross 1.0 TSI (70 kW) | VW T-Cross 1.0 TSI (81 kW) | VW T-Cross 1.5 TSI DSG |
---|---|---|---|
Motor | 3-Zylinder-Turbobenziner, 999 cm³, 70 kW/95 PS, 175 Nm bei 2000 U/min | 3-Zylinder-Turbobenziner, 999 cm³, 81 kW/110 PS, 200 Nm bei 2000 U/min | 4-Zylinder-Turbobenziner, 1498 cm³, 110 kW/150 PS, 250 Nm bei 1500 U/min |
Fahrleistungen | 11,6 s auf 100 km/h, 180 km/h Spitze | 10,8 s auf 100 km/h, 189 km/h Spitze | 8,5 s auf 100 km/h, 200 km/h Spitze |
Verbrauch nach WLTP | 5,7 l Super/100 km, 130 g CO₂/km | 5,7 Super/100 km, 130 g CO₂/km | 5,9 l Super/100 km, 133 g CO₂/km |
Maße | L 4,11 / B 1,78 / H 1,58 m | L 4,11 / B 1,78 / H 1,58 m | L 4,11 / B 1,78 / H 1,58 m |
Kofferraum | 385 – 1281 l | 385 – 1281 l | 385 – 1281 l |
Preis (nach Facelift) | ab 23.250 € (Life ab 25.150 €) | ab 26.815 € (Life) | ab 30.925 € (Life) |
ADAC Messwerte
ADAC Messwerte (Auszug) | 1.0 TSI (70 kW) |
---|---|
Überholvorgang 60 - 100 km/h | 7,2 s |
Bremsweg aus 100 km/h | 35,9m |
Wendekreis | 10,6 m |
Verbrauch / CO₂-Ausstoß ADAC Ecotest | 6,0 l Super/100 km, 165 g CO₂/km (well-to-wheel) |
Bewertung ADAC Ecotest (max. 5 Sterne) | **** |
Reichweite | 665 km |
Innengeräusch bei 130 km/h | 68,3 dB(A) |
Leergewicht / Zuladung | 1235 / 485 kg |
Kofferraumvolumen normal / geklappt / dachhoch | 310 / 670 / 1140 l |
ADAC Testergebnis
ADAC Testergebnis | VW T-Cross 1.0 TSI OPF Life (04/19 - 08/19) |
---|---|
Karosserie/Kofferraum | 2,8 |
Innenraum | 2,4 |
Komfort | 3,1 |
Motor/Antrieb | 2,8 |
Fahreigenschaften | 2,7 |
Sicherheit | 1,9 |
Umwelt/EcoTest | 2,1 |
Gesamtnote | 2,4 |
Sicherheit und Umwelt werden doppelt gewertet
sehr gut
0,6 - 1,5
gut
1,6 - 2,5
befriedigend
2,6 - 3,5
ausreichend
3,6 - 4,5
mangelhaft
4,6 - 5,5
Das hat uns gefallen:Ordentliches Platzangebot. Gute Lenkung. Viele Assistenzsysteme. Verschiebbare Rückbank.
Das hat uns nicht gefallen:Einfache und billig wirkende Materialien im Innenraum. Mäßiges Serien-Halogenlicht. Teure Extras.
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